Energie- und Gesellschaftswende für die Post-Öl-Gesellschaft
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Was nicht nachhaltig ist, hat auf Dauer nur eine Option: unter gehen.
Inhalt dieser Webseite:
- Herausforderungen für die Klimaneutralität bis 2050
- Qualitätswachstum gegen Mengenwachstum
- Digitaler Energie- und Datenwahnsinn
- Politischer Diskurs und Wirklichkeit
- Wie kann der Energieverbrauch stark reduziert werden?
- Ethische Werte einer demokratischen 2000-Watt-Gesellschaft
- Herausforderung Klimaneutralität mit einer Demokratie bewältigen
- Photos von 2000-Watt Stadtteilen
- Vortrag in Wetzikon - Zürich: Klimaneutrale Energie- und Gesellschaftswende (YouTube)
- Vortrag Energie- und Gesellschaftswende, gesellschaftliche Selbstbeschränkung oder Klimakatastrophen (YouTube)
- Vortrag am Kirchentag 2023: Energie- und Gesellschaftswende gegen beliebte Illusionen (YouTube)
Herausforderungen für die Klimaneutralität bis 2050
Das seit Anfang Januar 2023 im Buchhandel erhälltiche Buch versucht zu zeigen, wie unsere modernen Industriegesellschaften den Übergang zu einer Post-Öl-Gesellschaft und zur Klimaneutralität ohne allzu viele Krisen schaffen könnten. Die Herausforderungen sind zahlreich und die Probleme gigantisch, aber in den letzten 15 Jahren haben mehrere "2000-Watt-Stadtteile" (in der Schweiz "2000-Watt-Areale" genannt) einen viel versprechenden Weg für eine Post-Öl-Gesellschaft aufgezeigt. Ein ständiger durchschnittlicher Verbrauch von 2000 Watt (48 kWh pro Tag) pro Person gilt gemäß Berechnungen der ETH Zürich als nachhaltig und kann durch erneuerbare Energien erzeugt werden. Der derzeitige Energieverbrauch von 5000 bis 10000 Watt, je nach Industrienation, ist eindeutig nicht nachhaltig. Selbst wenn die Investitionen in den Energiesektor ab sofort um den Faktor 3 erhöht würden, würde die EU in den nächsten 30 Jahren nur etwa ein Drittel der fossilen Energien durch erneuerbare Energie ersetzen können.[1] Flössen die um 300 % erhöhten Investitionen ausschließlich in erneuerbare Energien und deren Infrastrukturen und würden keine Kernkraftwerke geschlossen, so könnten wir die 2000-Watt-Gesellschaft und die CO2-Neutralität bis zum Jahr 2050 schaffen.[2] Dazu müssten wir jedoch den Energieverbrauch auf weniger als die Hälfte des aktuellen Verbrauchs reduzieren. Unsere Berechnungen und Schätzungen zeigen, dass die von der EU angestrebte CO2-Neutralität in etwa dem Energieverbrauch einer "2000-Watt-Gesellschaft" entsprechen könnte.
Nachfolgende Graphik zeigt die Entwicklung der zu ersetzenden fossilen Primärenergien, umgewandelt in Terawattstunden (TWh):
Die 135 000 TWh Primärenergie entsprechen etwa 100 000 TWh elektrischer direkt verwendbarer Sekundärenergie. Das Buch zeigt, dass es sich die Menschheit nicht leisten kann, alle fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Um alle fossilen Energien zu ersetzten, müsste die Menschheit gemäß optimistischen Schätzungen etwa 260 000 Milliarden Euro investieren. Dieser Betrag entspricht etwa dem 350-Fachen der jährlichen Investitionen der Erdöl- und Erdgas-Industrie. Das bedeutet, die Menschheit müsste in 30 Jahren so viel in den Energiesektor investieren wie die Erdölindustrie es in 350 Jahren täte. Die 260 000 Milliarden entsprechen auch fast dem Dreifachen aller Staatsschulden und Unternehmensobligationen der Welt im Jahre 2020.
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Um alle fossilen Energien durch Erneuerbare zu ersetzen, müsste Europa, optimistisch gerechnet, mindestens 60 000 Milliarden Euro investieren. In Folge der COVID-19-Pandemie konnten die EU-Staaten und die europäische Zentralbank mit einer einmaligen Kraftanstrengung etwa 2000 Milliarden über einen Zeitraum von 3 Jahren aufbringen. Investitionen von 60 000 Milliarden über 30 Jahre ausschließlich für die Energiewende liegen außerhalb des Machbaren. Die Kostenberechnungen berücksichtigen bereits eine stetige Reduktion der Investitionskosten für erneuerbare Energien und Energiespeicherung. Die im Buch dargestellten Methoden, Berechnungen und Schätzungen können im Detail in einer Excel-Tabelle im Menü "Aufgrund der hohen Investitionen, um alle fossilen Energien durch Erneuerbare zu ersetzen, sollte kein in Betrieb befindliches AKW aus ideologischen Gründen abgeschaltet werden, bevor die Klimaneutralität erreicht ist! Bei radioaktivem Atommüll wissen wir nicht, ob die Endlagerung in tiefen Erdschichten in 1000 Jahren möglicherweise unvorhergesehenen Problemen verursachen wird. Bei jeder Megatonne ausgestossenem CO2 von Gas- oder Kohlekraftwerken sind wir aber sicher, dass sie in den nächsten 1000 Jahren zu einer globalen Erwärmung führen wird. Wie alle Oxide ist Kohlendioxid ein äußerst stabiles Molekül. Es dauert etwa 10 000 Jahre, bis 90 % einer heute ausgestoßenen Megatonne CO2 aus der Atmosphäre verschwunden sind.
Bei einer Verdreifachung der Investitionen in den Energiesektor wird die Europäische Union (EU) in den nächsten 30 Jahren etwa ein Drittel ihrer fossilen Brennstoffe durch erneuerbare Energien ersetzen können. Dadurch können wir bis 2050 die Klima-Neutralität schaffen. Das Buch zeigt, dass die 2000-Watt-Gesellschaft ein vernünftiges erreichbares Ziel ist und unter gewissen Bedinungen erlaubt, angenehm komfortabel zu leben.
Qualitätswachstum gegen Mengenwachstum
Ein Drittel aller fossilen Brennstoffe kann durch erneuerbare Energien ersetzt werden, der Rest muss durch Reduzierung des Energiebedarfs, Verbesserung der Energieeffizienz und Reduzierung des Kaufs von energiehungrigen Objekten und Dienstleistungen erledigt werden.Qualitätswachstum bedeutet deshalb Reduktion der für die Fertigung und den Unterhalt eines Objekts benötigten Energie. Ein Audi hat nur dann eine bessere Qualität als ein Citroën, wenn die Lebensdauer des Audis wesentlich länger ist bevor er wieder zurückgebaut wird. Zusätzliche elektronische Gedgets haben deshalb nichts mit Qualität zu tun, ganz im Gegenteil!
Das Buch zeigt auch, dass es eine starke Korrelation zwischen Energieverbrauch und Bruttosozialprodukt (BSP) gibt, da unser Einkommen stark von der Anzahl der für uns arbeitenden Maschinen abhängt, was besonders in automatisierten Fertigungsanlagen und der Materialindustrie gut sichtbar ist. Daher wird der starke Rückgang des Energieverbrauchs automatisch das BSP und damit das durchschnittliche individuelle Einkommen verringern. Jede starke Zunahme der Energiekosten endete in der Vergangenheit in einer Rezession. Dies ist einer der Gründe, warum der Übergang in die Post-Öl Gesellschaft steigende Spannungen innerhalb unserer Gesellschaften verursachen könnte. Wenn sich unsere demokratischen Gesellschaften deshalb nicht anders organisieren, so zum Beispiel wie die 2000-Watt Stadtteile, könnten unsere Demokratien an diesen Konflikten zu Grunde gehen und unseren Wohlstand arg beeinträchtigen. Die finanziellen Herausforderungen sind derart, dass wir beim Übergang zur Post-Öl Gesellschaft weiterhin Kernkraftwerke brauchen und bestehende Kernkraftwerke solange am Laufen halten sollten, wie ihre Sicherheit gewährleistet werden kann. Die Stilllegung von Kernkraftwerken aus ideologischen Gründen zeigt die Unkenntnis der finanziellen und physikalischen Herausforderungen der Klimaneutralität.
Die durch technische Fortschritte erreichbare Steigerung der Energieeffizienz kann nur einen kleinen Teil zum Erreichen der Energieeinsparungen beitragen. Die meisten technischen Fortschritte im Bereich der Energieeffizienz gehen nämlich durch Änderungen der Lebensgewohnheiten wieder verloren. Gemäß Untersuchungen der Internationalen Energieagentur (IEA, Energy efficiency in 2019) müsste die Menschheit während der nächsten 30 Jahre jährlich 5% Energieeffizienzsteigerungen erzielen, um dadurch die CO2-Neutralität zu schaffen. Betrachtet über die letzten 20 Jahre hat die Menschheit aber im Durchschnitt nur Effizienzsteigerungen von 1,5% geschafft, und das mit den am einfachsten zu realisierenden Effizienzsteigerungen. Das Buch geht auch diesem Problem auf den Grund und macht Lösungsvorschläge. Technische Lösungen alleine reichen bei weitem nicht.
Trotz ihres stark reduzierten Energieverbrauchs haben die fortgeschrittensten 2000-Watt-Stadtteile einen guten Lebensstandard, obwohl viele Bewohner ihre individuelle Kaufkraft freiwillig reduziert haben.
Investitionen, um alle fossilen Energien durch erneuerbare oder CO2-neutrale Energien zu ersetzen, optimistische Schätzung:
Investition Produktion CO2 neutrale Energie, Welt : $ 240 000 Milliarden
Investition Produktion CO2 neutrale Energie, Europa: $ 55 000 Milliarden
Kumulierte Schulden aller Staaten und Unternehmen: $ 100 000 Milliarden
Die obigen Schätzungen [3] basieren auf dem optimistischen Kostensenkungs-Szenario des NREL (National Renewable Energy Laboratory). Das optimistische Szenario geht davon aus, dass es in den nächsten 30 Jahren keine Rohstoffknappheit für Metalle geben wird und dass die Energiekosten für die Herstellung von Anlagen erneuerbarer Energien nicht steigen. Die Hälfte der Kosten für Solarmodule und Batterien wird jedoch durch den Rohstoffpreis bestimmt und die IEA prognostiziert eine ernsthafte Rohstoffknappheit wichtiger Metalle zwischen 2025 und 2030. Die obigen Schätzungen sind daher wirklich optimistisch. Beim pessimistischen Szenario müssten die oben genannten Beträge verdoppelt werden. Da selbst das optimistische Szenario Beträge jenseits des sozialverträglichen Investitionsvolumens ergibt, ist ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel notwendig, um eine globale Erwärmung von über 4 °C zu vermeiden, nämlich wenn alle fossilen Energien verbraucht würden!
Digitaler Energie- und Datenwahnsinn
Das Buch zeigt auch, dass die 5G-Telefonie und die Vielzahl der dadurch ermöglichten neuen Internetfunktionen den Stromverbrauch stark erhöhen werden. Nach Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) und einer Studie von Anders Andrae, Ingenieur bei Huawei, wird die Zunahme des Stromverbrauchs größer sein als die Zunahme der Stromproduktion durch erneuerbare Energien [4]. Somit werden die zusätzlichen erneuerbaren Energien die fossilen Brennstoffe nicht ersetzen, sie werden nicht einmal in der Lage sein, den zusätzlichen Strom für die neuen Internet- und 5G-Telephon-Funktionen zu liefern. Schon bevor sich die 5G Funktionen und die Metaverse verbreitet haben, verbrauchen alle sich in der Stadt Frankfurt befindenden Rechenzentren zusammen 1.6 Mal mehr Strom als die 400 000 Haushalte der Stadt (FAZ, Serverfarmen in der Stadt, 17/10/2021).
Download-Menü in einer Excel-Datei zu finden. KI vom Typ Chat-GPT4 wird die weltweite Arbeitsproduktivität nur geringfügig steigern, da die Produktivitätssteigerungen von Schriftstellern und Journalisten durch die zunehmende Zahl von Faktenprüfern zunichte gemacht werden, die zur Aufrechterhaltung der Demokratie erforderlich sind. Viele Berufe wie Anwälte und Richter verwenden schon länger ihre eigenen, aktualisierten KI-basierten Expertensysteme und benötigen weder die veralteten Inhalte von Chat-GPT noch die vorurteilsbehafteten "maschinen-internen Prepromps" die Chat-GPT benötigt, um kriminelle Aktivitäten nicht zu begünstigen.
Nehmen wir weiter an, dass die Zahl der Suchanfragen, die mit Systemen künstlicher Intelligenz (KI) wie Chat-GPT4 durchgeführt werden, eines Tages gleich gross sein wird wie die von Suchmaschinen wie Google, Baidu oder Qwant. In diesem Fall würden die Rechenzentren von Chat-GPT4 und seinen Konkurrenten die Energie von 20 Atomkraftwerken verbrauchen. Details sind imProjekten der virtuellen Realität, den sogenannten „Metaversen“, werden den Energiebedarf noch schneller ansteigen lassen. Ein Metaverse ist eine virtuelle Kopie der physischen Realität, beispielsweise von Straßen, Landschaften, Diskotheken, Geschäften und Museen. Die Verbindung zu den "Metaversen" wird hauptsächlich über 3D-Virtual-Reality-Headsets geschehen, welche Bewegungen, Bilder und Worte von Menschen erfassen und an Datenzentren senden. Ein "Metaversum" ermöglicht es Freunden, jeder zu Hause mit einem Virtual-Reality-Headset auf dem Kopf, gemeinsam virtuelle Spaziergänge zu unternehmen, so als würden sie zusammen in einer Stadt auf Google Street-View spazieren gehen oder das Museum Louvre in Paris virtuell zusammen besuchen. An all diesen Orten können sie andere Menschen virtuell treffen, welche sich auch zufällig virtuell im Louvre befinden. Wie im echten Leben kann man auch im Metaversum für echte Euros teure virtuelle Uhren oder Handtaschen kaufen, um die anderen virtuellen Besucher damit zu beeindrucken. Diese Metaversum Projekte werden unvorstellbare Datenmengen produzieren und den Strombedarf in unzähligen neuen Rechenzentren entsprechend erhöhen. Ganz zu schweigen vom Verlust des letzten bisschens Privatsphäre, selbst in unseren eigenen vier Wänden, durch abhören unserer Gespräche und Analyse unserer Blicke und Gesten in vielen verschiedenen virtuellen Umgebungen. Der reale Tourismus wird wegen der Metaverse auch nicht zurück gehen, genauso wie die vielen schönen Dokumentarfilme den Tourismus nicht reduziert sondern gefördert haben.
Da die Mikroelektronik in den nächsten Jahren an die Grenzen der Physik stoßen wird (Ende des Mooreschen Gesetzes), wird sich die Energieeffizienz der Datenzentren nur noch marginal verbessern. Der Stromverbrauch wird dann gleich wie die Datenmenge exponentiell zunehmen.
Diese Entwicklungen stehen im Widerspruch zur Ankündigung der Regierungen, im Jahre 2050 die CO2-Neutralität erreichen zu wollen. Leider ignorieren zu viele politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger den Parameter "Energie", obwohl er die Grundlage unserer industriellen Zivilisation darstellt. Wenn wir in unseren politischen, wirtschaftlichen und einkaufs- Entscheidungen dem Faktor Energie nicht höchste Priorität geben, so werden wir bei einer katastrophalen Erderwärmung landen, da wir noch erhebliche Reserven an Kohle und Erdgas haben.
Wenn sich die reichen Länder entscheiden, ihren durchschnittlichen Dauerenergieverbrauch von etwa 6000 Watt beizubehalten und Investitionen in kohlenstofffreie Energieversorger von mehr als 10 % des BSP zu tätigen, so werden sie weniger reiche Länder nie davon überzeugen können, auf fossile Brennstoffe zu verzichten.. Ausserdem sinken die Kosten fossiler Brennstoffe, wenn reiche Länder immer weniger davon verbrauchen. Um den CO2 Ausstoß ihrer Wirtschaft zu reduzieren, brauchen Entwicklungsländer Hilfe von reichen Ländern, da reiche Länder viele Produkte aus Ländern mit niedrigen Arbeitskosten importieren. Indonesien zum Beispiel hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 41 % zu reduzieren, wenn es Hilfe von reichen Ländern erhält, aber nur um 29 % ohne solche Hilfe.
Länder wie die Schweiz, Frankreich und Deutschland sind zur Einsicht gekommen, dass der Energieverbrauch stark reduziert werden muss, was folgende Graphiken darstellen:
Wie man mit wesentlich weniger Energie gut leben kann zeigen die 2000-Watt Stadtteile, welche auch Beispiele für eine globale Energiegerechtigkeit sind.
Wie kann der Energieverbrauch stark reduziert werden?
Mehrere 2000-Watt-Stadtteile haben ihren Energieverbrauch erheblich gesenkt, vor allem wenn sie von Wohnungsgenossenschaften verwaltet werden. Ohne Berücksichtigung der grauen Energie [5] für die staatlichen Infrastrukturen und Dienstleistungen haben einige Stadtteile das Ziel eines dauerhaften Verbrauchs von 2000 Watt schon gut in Sicht. Sie verbrauchen im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt etwas mehr als ein Drittel der Energie. Das Buch beschreibt Methoden, mit denen diese Stadtteile das Ziel eines Energieverbrauchs von 2000 Watt erreichen werden. Eine solche Reduzierung des Energieverbrauchs ist auch die beste Antwort auf die globale Erwärmung und die immer größer werdenden sozialen Ungleichheiten.
Die Gebäude der 2000-Watt Stadtteile verbrauchen für Heizung, Kühlung und Lüftung sehr wenig Energie (10 bis 12 kWh/m²/Jahr). Die Baukosten liegen nur 10% über dem Schweizer Durchschnitt. Alles ist auf geringen Energieverbrauch optimiert, angefangen bei der Wahl der Baustoffe, Architektur, Lüftung, Raumoptimierung etc. Das Buch erklärt die wichtigsten Punkte. Ein Fachbuch für Architekten und andere an technischen Lösungen interessierte Personnen illustriert und erklärt die Details, die einen so extrem niedrigen Energieverbrauch ermöglichen. Es ist im Download-Menü verfügbar.
Der Energieverbrauch der Gebäude ist extrem gering und wird laufend optimiert. Eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauches bedeutet aber auch eine Reduzierung der Kaufkraft. Um einen guten Lebensstandard
aufrechtzuerhalten, teilen sich die Bewohner der 2000-Watt-Stadtteile Objekte und Infrastrukturen wie Werkstätten, Nähateliers, Waschräume, 1-Zimmerwohnungen für Gäste, Tagungs- und Partyräume, Sauna, Bibliothek, Musikraum für lautstarke Musikinstrumente, aber auch Autos und Elektrofahrräder, welche Eigentum der Genossenschaft sind. Die Stadtteile erleichtern auch das Teilen von Kinderkleidung und Spielzeugen, z.B. wenn eine Familie etwas nicht mehr braucht. Sie teilen hochwertige Objekte und Infrastrukturen, die nicht oft verwendet werden und eine lange Lebensdauer haben.Angenommen, 32 Familien eines 2000-Watt-Stadtteils teilen sich 4 große professionelle Waschmaschinen mit einer Lebensdauer von 25 Jahren. Dem gegenüber steht eine Waschmaschine pro Familie mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 7 Jahren (durchschnittliche Lebensdauer in Frankreich). Die graue Energie zur Herstellung der 4 professionellen Maschinen entspricht nur 7% der Energie, die zur Herstellung der 32 Waschmaschinen, einer pro Familie, erforderlich ist. Alleine für das Objekt Waschmaschine ist der Verbrauch an grauer Energie der Bewohner eines 2000-Watt-Stadtteils 14 mal kleiner als bei der übrigen Bevölkerung. Bei Objekten, welche noch seltener verwendet werden, zum Beispiel Heimwerker-Werkzeuge und Nähmaschinen, ist die Einsparung grauer Energie noch größer. Das Buch entwickelt alle Aspekte der 2000-Watt-Stadtteile, die Energieeinsparungen ermöglichen ohne die Lebensqualität zu reduzieren, vorausgesetzt, dass gute Beziehungen zu den Nachbarn aufgebaut werden können. Weitere Aspekte betreffen die graue Energie der Ernährung, der Gebäude, der Mobilität, aber auch das soziale Leben im Falle einer Epidemie sowie die Beziehungen zwischen Großstadtbevölkerung und Landbevölkerung. Bei der Mobilität ist der Energieverbrauch der beschriebenen 2000-Watt-Stadtteile auch besonders gering. Wenn allerdings finanzielle Einsparungen beim Wohnen und der Mobilität anderswo ausgegeben werden, so wird die Gesamtenergiebilanz wieder schlechter. Deshalb werden auch Überlegungen angestellt und Vorschläge gemacht, wie sich der Einzelne von der Macht des Geldes befreien kann. Einige 2000-Watt-Stadtteile experimentieren auch auf diesem Gebiet.
Wie die im Buch beschriebenen 2000-Watt-Stadtteile zeigen, werden wir einen guten Lebensstandard nur halten können wenn u.A. viele der nur selten gebrauchten Objekte in der Nachbarschaft geteilt werden. Außerdem muss auch ein Umdenken weg von der individualistischen Konsumgesellschaft zu mehr Gemeinschaftssinn und Nächstenliebe stattfinden. Eine Misstrauensgesellschaft wird den Übergang zur Post-Öl-Wirtschaft weder friedlich noch ohne großen Wohlstandsverlust schaffen. Das Buch geht auch diesen Themenbereich relativ ausführlich an.
Die ökologische Belastung einer Person oder einer Bevölkerung ist weitgehend proportional zur verbrauchten Energie. Deshalb ist der Energieverbrauch ein praktischer Parameter für die persönliche Standortbestimmung. Nachfolgend der durchschnittliche Primärenergieverbrauch pro Einwohner, ohne die graue Energie der staatlichen Infrastrukturen:
Schweizer Durchschnitt total : 6000 Watt Wohnung: 2000 Watt
Fortschrittlichste 2000-Watt-Areale: 2800 Watt Wohnung: 600 Watt
Verursacht möglicherweise die 2000-Watt-Gesellschaft eine für die Gesellschaft unerträgliche Arbeitslosigkeit? Bleiben wir beim obigen Beispiel der Waschmaschinen. Die Fertigung einer kleinen Anzahl von Maschinen (im obigen Beispiel 8-mal weniger) rechtfertigt keine stark automatisierte Fertigung, es wird daher mehr Handarbeit benötigt. Die Herstellung sehr hochwertiger Produkte mit sehr langer Lebensdauer erfordert gut ausgebildete Mitarbeiter und lokale Reparaturwerkstätte. Die Produktion von hochwertigen Maschinen in kleineren Stückzahlen spart also Energie und schafft Arbeitsplätze. Hochwertige Maschinen sind zwar teurer, da sich aber mehrere Haushalte eine Maschine teilen werden die Kosten geteilt. Wenn sich zudem die soziale Gerechtigkeit vermehrt am Energieverbrauch orientiert, nähern sich automatisch die Gehälter der Hochqualifizierten und der Geringqualifizierten an, da materielle Extravaganzen je länger desto weniger Symbole für gesellschaftlichen Erfolg sein werden, sondern als Zeichen der Zerstörung des Planeten gedeutet werden. Die Reichen werden jedoch weiterhin in der Lage sein, handgefertigte mechanische Luxusuhren zu kaufen, da die Herstellung solcher Uhren viel weniger Energie verbraucht als die Herstellung elektronischer Apple-Watchs. Auch handgefertigte Luxus-Handtaschen von Gucci und Hermès werden sich die Reichen in der 2000-Watt-Gesellschaft weiter gönnen können, im Gegensatz zu Reisen im Privatjet.
2000-Watt Stadtteile sind kein Allheilmittel für alle menschlichen Probleme. Das Buch beschreibt einige in diesen Nachbarschaften aufgetreten Probleme und die implementierten Lösungen. Sicher werden in Zukunft noch andere Probleme auftreten. Das Buch diskutiert deshalb gesellschaftliche Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit, Gemeinschaftssinn und die Einstellung zum Geld, denn je nach Verständnis dieser Grundwerte wird das Zusammenleben in der Post-Öl-Gesellschaft mehr oder weniger konfliktträchtig werden. Unsere individualistischen Gesellschaften werden neu lernen müssen, zusammenzuleben, Konflikte zwischen Nachbarn friedlich zu bewältigen und Zusammenarbeit zu fördern. Nur der Überfluss an billiger Energie ermöglichte uns einen individualistischen Lebensstil, ohne sich um irgend jemanden zu kümmern. Nur viel billige Energie erlaubt zu leben wie "ein Fels, der keinen Schmerz spürt und eine Insel, die niemals weint", gemäß einem Lied von Simon und Garfunkel.
Politischer Diskurs und Wirklichkeit
Im Jahre 1992, am ersten Weltklimagipfel in Rio de Janeiro, beschlossen die meisten Länder der Welt, die Treibhausgas-Emissionen [6] zu reduzieren. Bei einem weiteren Weltklimagipfel in Kyoto, Japan, wurde 1997 entschieden, den Kampf gegen die Erderwärmung zu beschleunigen. 2009 beschlossen die Länder in Kopenhagen, die globale Erwärmung auf 2°C zu begrenzen, und 2015 in Paris, die Erderwärmung unter 2°C zu halten.
Aber seit die Menschheit 1992 beschlossen hat, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, hat sie diese Emissionen verdoppelt! Es ist daher offensichtlich, dass die materialistische Philosophie, die sowohl in China als auch im Westen wie anderswo vorherrscht, nicht in der Lage ist, sich selbst zu begrenzen, bevor sie an die Grenzen des Planeten stößt. Mit voller Wachstums-Geschwindigkeit gegen diese Grenzen zu stoßen würde immer schlimmere Klimakatastrophen verursachen und dabei Hungersnöte und Kriege auslösen . Es ist daher wichtig, über menschliche Werte und Prioritäten nachzudenken, welche eine Selbstbegrenzung ermutigen und dennoch wissenschaftlichen Fortschritt zulassen. Selbstbegrenzung bedeutet, freiwillig seine Kaufkraft und Machtausübung über Natur und Mitmenschen zu begrenzen. Die vorherrschenden Werte der letzten 100 Jahre sollten ändern. Wir brauchen eine Philosophie, die menschliche Beziehungen einer immer größeren Menge an materiellen Gütern vorzieht, Qualität der Quantität vorzieht, Gelassenheit mehr schätzt als Geschwindigkeitserlebnisse und in der Natur mehr sieht als ein Mittel, um sich zu bereichern.
[7] als der Aufbau der 2000-Watt-Gesellschaft. Zum Vergleich: Zwischen der letzten großen Eiszeit vor 20 000 Jahren und heute beträgt der Temperaturunterschied 4° C bis 5° C,… und der Meeresspiegel lag 120 Meter tiefer, Skandinavien unter 2000 Meter Eis, Berlin unter 200 Meter Eis und in Paris herrschte Permafrost. Eine globale Erwärmung von 3° C würde ganze Regionen des Planeten für einen Teil des Jahres unbewohnbar machen (Fig.7). Der Mensch überlebt nicht mit Temperaturen über 35 °C und einer Luftfeuchtigkeit über 90 % (oder 39° C und 50 %), was in vielen Küstenmetropolen wie Jakarta und Caracas und Teilen in Pakistans, Indiens und des Sudans der Fall sein wird.
Gemäß dem wahrscheinlichsten Szenario von Bloombergs New Energy Outlook (NEO 2020) führt uns das aktuelle System logischerweise in Richtung einer globalen Erwärmung von 3.3 °C bis 2100, verglichen mit einer Erwärmung von 1.2 °C in den letzten 150 Jahre. In diesem Szenario und angesichts der Trägheit des Klimasystems wird sich die globale Erwärmung wahrscheinlich bei etwa 4 °C stabilisieren, was zu immer extremeren Wetterbedingungen führt. Die Kosten der Anpassung an extreme Wetterereignisse werden viel höher ausfallenDer jüngste Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) ist ebenso alarmierend. Selbst wenn die Staaten ihre auf der COP21 in Paris eingegangenen Verpflichtungen einhalten würden, was derzeit nicht der Fall ist, würde sich der Planet bis 2100 um 3° C erwärmen. Ein Video der Zeitschrift The Economist gibt einen Überblick über die Folgen einer solchen Erwärmung (in Englisch).
Auf Grund der Covid-19-Epidemie kündigten im Jahre 2020 viele Staaten an, insgesamt 16 000 Milliarden US-Dollar in die wirtschaftliche Erholung investieren zu wollen. In einem Sonderbericht schlug die IEA vor, ein Viertel dieses riesigen Betrags für Investitionen in erneuerbare Energien zu verwenden. Im Juli 2021 stellt die IEA dann fest, dass nur 2 % der 16 000 Milliarden für erneuerbare Energien prognostiziert werden und dass die CO2-Emissionen 2023 voraussichtlich einen neuen Rekord erreichen werden.[8] Laut dem Pariser Abkommen von 2015 sollten die CO2-Emissionen bis 2025 um 20 % sinken, stattdessen wird die Menschheit wahrscheinlich einen neuen CO2-Emissionsrekord aufstellen. Daher ist es wichtig, über menschliche Werte nachzudenken, die dazu anregen, sich freiwillig einzuschränken und gleichzeitig Raum für wissenschaftlichen Fortschritt lassen.
Das Teilen von Infrastrukturen und Objekten erfordert andere Prioritäten und Werte der Einwohner. Die individualistische Konsumkultur ist dazu nicht in der Lage; sie konzentriert sich zu sehr auf die Rechte jedes Individuums und auf die Steigerung der Kaufkraft. Ein Kanzler- oder Präsidentschafts-Kandidat, welcher für die nächsten 50 Jahre einen stetigen individuellen Einkommensverlust verspricht, würde sicher nicht gewählt. Die individualistische Konsumkultur vergöttert die individuelle Kaufkraft zu sehr. Das Buch entwickelt Wege, um diese gnadenlose Gottheit loszuwerden.
Wenn man sich die Entwicklung der Industrienationen seit dem Weltklimagipfel in Rio 1992 ansieht, kann man sich schwer vorstellen, wie eine rein materialistische Philosophie mit Tendenz zum Transhumanismus eine Gesellschaft hervorbringen könnte, die menschliche Beziehungen und Gelassenheit mehr schätzt als Dinge, Maschinen, Rechenzentren und energieverschwenderische transhumanistische Vorrichtungen.
Diesbezüglich schrieb Jacques Ellul, französischer Rechtshistoriker und Soziologe, in seinem Buch "Freiheit denken und leben" (S.253): "Der Mensch wird ausschließlich als Konsument und Produzent betrachtet. Dies ist in der kommunistischen materialistischen Doktrin genauso wie zum Beispiel in der amerikanischen materialistischen Praxis. In beiden Fällen ist der Mensch ein Produktionsinstrument. Und sein ganzes Leben ist auf dieses eine Ziel ausgerichtet. ... Wir kümmern uns nicht um den Menschen als Mensch, sondern als Produzent, und das, was uns an ihm interessiert, unterscheidet sich nicht besonders stark vom Interesse, welches wir für die besten Maschinen haben."
Ethische Werte einer demokratischen 2000-Watt-Gesellschaft
Angesichts der Diskrepanz zwischen offiziellen Reden und Wirklichkeit, drängt es sich auf über menschliche Werte nachzudenken, welche zur Selbstbeschränkung anregen und gleichzeitig Raum für wissenschaftlichen Fortschritt zu lassen. Selbstbeschränkung bedeutet eine freiwillige Einschränkung der Kaufkraft und dadurch der Ausübung von Macht über die Natur und andere Menschen. Jacques Ellul nennt diese freiwillige Selbstbeschränkung "Ethik der Nicht-Macht". Die Reduktion menschlicher Beziehungen auf den "Willen zur Macht" (Nietzsche) ist unvereinbar mit menschlichen Beziehungen, wie sie für einen angenehmen Lebensstandard in der 2000-Watt-Gesellschaft notwendig sind. Im Gegensatz zur Entwicklung der Gesellschaft seit einem halben Jahrhundert brauchen wir eine Philosophie, die menschliche Beziehungen über die Zunahme an materiellen Gütern stellt, Qualität der Quantität vorzieht, Gelassenheit mehr schätzt als Geschwindigkeitsrausch und in der Natur mehr sieht als ein Mittel, um sich zu bereichern.
Die fortgeschrittensten 2000-Watt-Stadtteile verlassen sich auf freie und kreative Bewohner, welche zusammen Lösungen suchen, um mit geringerem Energieverbrauch einen angenehmen Lebensstandard zu bewahren. Diese Stadtteile reduzieren die Ungleichheit der Lebensformen der Bewohner, weil jedem Bewohner etwa die gleiche Mengen Energie zur Verfügung steht. Diese neue Form der Gleichheit erträgt dennoch größere Unterschiede im Vermögen, ohne allerdings das Zusammenleben zu belasten. Weil die Bewohner der Stadtteile viele Objekte und Dienstleistungen teilen, ist gegenseitiges Vertrauen unabdingbar. Diese Werte sind für die 2000-Watt-Gesellschaft wichtig um den Übergang zur Post-Öl-Gesellschaft friedlich zu bewältigen. Andernfalls riskieren wir ziviles Chaos gefolgt von staatlicher Unterdrückung.
Mehrere 2000-Watt-Stadtteile stehen im Widerspruch zur individualistischen Konsumgesellschaft, welche ein erfülltes Leben hauptsächlich durch den Konsum von Prestige verheißenden Inhalten verspricht. Eine rein materialistische Philosophie verbreitet aber sich seit etwa 50 Jahren, entwickelt sich langsam in Richtung Transhumanismus, und hat ein ganz besonderes Verständnis von Würde und Freiheit. Diese materialistische zu Transhumanismus neigende Philosophie ...
- reduziert die Freiheit des Menschen auf diejenige von "biologischen Automaten" vor gefüllten Supermarktregalen und den freien Willen auf eine psychologische Illusion (B.F. Skinner, G. Roth, J.P. Changeux);
- betrachtet die Gleichheit der Menschen als eine Illusion, die ihren Ursprung in jüdischen und christlichen Mythen hat (Y. Harari) und bevorzugt einen Egalitarismus, dessen Ideal geklont identische "neue" Menschen wären (A. Huxley);
- betrachtet Gemeinschaftssinn als anachronistische Albernheit, da die menschlichen Beziehungen hauptsächlich durch Machtverhältnisse bestimmt werden (F. Nietzsche).
Die wirksamste Täuschung unseres sozioökonomischen Systems besteht darin, uns glauben zu machen, dass die persönliche Freiheit uns einlädt, zu tun was wir wollen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken und ohne moralische Überlegungen. Dies ermöglicht es Werbetreibenden, unsere Wünsche zu manipulieren, TV-Sendern "verfügbare Gehirnzeit zu verkaufen" (CEO des französischen Senders TF1 über die Werbezeit des Senders) und Ökonomen zu sagen, "die Haushaltsmoral ist gut", weil sich die Gesellschaft im Konsumrausch befindet. Diese "Freiheit" ist eine Täuschung, weil sie leicht manipulierbar ist. Diese "Freiheit der Wünsche" erfordert ein unbegrenztes Wachstum des Konsums und ist nicht nachhaltig, sie wird wahrscheinlich immer ernstere ökologische und soziale Probleme mit sich bringen. Diese Art von "Freiheit" und die damit verbundene soziale Unruhe könnten als Vorwand verwendet werden, um die Freiheit aller einzuschränken. Ein IEA-Bericht vom Mai 2021 zeigt die Bedeutung von Verhaltensänderungen (Überblick in Kapitel 4), um Netto-Null-Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Kapitel 7 des Buches stellt Überlegungen über eine Art von Freiheit an, welche von der materialistischen Konsum-Propaganda befreit.
Die materialistische Philosophie reduziert fast alles auf seinen wirtschaftlichen Nutzen und will soziale Probleme hauptsächlich durch Wirtschaftswachstum lösen. Die Marktwirtschaft entwickelt sich zur Marktgesellschaft. Kommt noch dazu, dass die jüngste aus den USA eingeführte Ideologie die Gesellschaft in eine Vielzahl unversöhnlicher identitärer Gruppen aufteilt und somit den identitären Narzissmus fördert, als ob der bereits auf die Spitze getriebene Individualismus noch nicht ausreichen würde, um den Gemeinschaftssinn zu zerstören. Eine langfristige Verbreitung solcher Theorien beeinflusst die Gesellschaft. Heute sind die großen urbanen Zentren in den Vereinigten Staaten wesentlich stärker segregiert und verfeindet als 1990 [9]. Gegenseitiges Missverständnis und Hass zwischen den identitären Gruppen nimmt stetig zu. Vor 30 Jahren war die Segregation in amerikanischen Städten hauptsächlich ethnischer Natur, heute ist die Segregation auch politisch (Republikaner und Demokraten leben immer weniger in den gleichen Vierteln), religiös und sozial. Der amerikanische Historiker Robert Putnam zeigte, dass je multikultureller eine amerikanische Stadt ist, desto geringer wird das Gemeinwohl bewertet, weil jeder versucht ist, hauptsächlich sein Wohl und das seiner identitären Gruppe zu verteidigen. Somit nehmen gegenseitiges Missverständnis, Misstrauen und emotionale Polarisierung zwischen den Gemeinschaften ständig zu [10]. Robert Putnam sieht den Beginn dieses Prozesses in den 1980er Jahren: Seitdem versuchen die Menschen nicht mehr die Gesellschaft zu verbessern, sondern denken nur noch daran, Vorteile für ihr Leben und das ihrer näheren Gemeinschaft zu erkämpfen.
Mehrere Studien haben ausserdem gezeigt, dass etwa 70 % der amerikanischen Studenten mehr narzisstische Züge und weniger Empathie aufweisen als noch vor 30 Jahren [11]. Solche Züge fördern zwar das Konsumverhalten, sind aber nicht nachhaltig. Das Buch macht konkrete Vorschläge für eine andere Philosophie, welche das wohlwollende Miteinander fördert und die Schwächsten unterstützt. Die anstehenden Probleme können wir nur gemeinsam lösen.
Die fortschrittlichsten 2000-Watt-Stadtteile können die Bewohner auswählen, mit dem Ziel einer kulturellen, wirtschaftlichen und generationenübergreifenden soziale Vielfalt. Solche Nachbarschaften bieten einen Rahmen, der Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zur Zusammenarbeit ermutigt, um ein gemeinsames Ziel (2000 Watt) zu erreichen. Das Buch beschreibt gemeinsame Arbeitsgruppen und die sozialen und wirtschaftlichen Vorteilen dieser Stadtteil. Da die Armen ihren Lebensstandard nicht drastisch reduzieren können, ohne in Hungerrevolten getrieben zu werden, sind sozial vielfältige Stadtteile viel widerstandsfähiger als segregierte und zersplitterte Städte. Denn entweder werden wir die 2000-Watt-Gesellschaft gemeinsam durch die Kultivierung von Gemeinschaftssinn schaffen, oder wir werden gemeinsam an einer starken globalen Erwärmung und deren schwerwiegenden Krisen scheitern. Die Krisen werden vermutlich auch unsere demokratischen Gesellschaften zerreißen, eine in den USA sichtbare Entwicklung.
Während einer Debatte im Juni 2020 über die Einführung der 5G-Telefonie kritisierte der französische Präsident die grüne Partei und verglich sie mit den Nachfolgende Fotos zeigen aber, dass das Leben in den 2000-Watt-Stadtteilen gut ist und nichts mit dem Lebensstil der Amish zu tun hat, obwohl die Amish, die wir in den Vereinigten Staaten getroffen haben, in ihrem Lebensstil weitaus glücklicher zu sein scheinen als viele Menschen in der individualistischen Konsumgesellschaft der Vereinigten Staaten. Im Jahr 1965 verließen etwa 40 % der jungen Amish ihre Gemeinden endgültig, heute sind es weniger als 5 %. Das Leben in unseren individualistischen Konsumgesellschaften scheint heute für Junge Amish nicht mehr so attraktiv zu sein.
Amish, welche die meisten technischen Fortschritte ablehnen.Herausforderung Klimaneutralität mit einer Demokratie bewältigen
Von internen Konflikten zerrissene Gesellschaften enden oft in einer politischen Diktatur oder einem vollwertigen Überwachungsstaat. Seit 50 Jahren konzentriert sich die politische und
wirtschaftliche Macht immer mehr in den Händen weniger. Dieser Prozess diskreditiert zunehmend unsere Demokratien. Gleichzeitig nehmen die Spannungen zwischen den großen städtischen Zentren und dem Rest des Landes zu, vor allem in Ländern wie Frankreich, Grossbritanien und den USA, was übrigens ein 5000 Jahre altes Problem ist und im Buch untersucht wird. Die französische "Gelbwesten"-Revolte und die Trump-Wähler sind Ausdruck dieser tiefen Spannungen. Inspiriert von mehreren 2000-Watt-Stadtteilen, zeigt das Buch, wie diese Spannungen zwischen den Großstädten und dem Rest des Landes in eine fruchtbare Zusammenarbeit umgewandelt werden können. Diese Zusammenarbeit ist wichtig, um die Ernährung in der Post-Öl-Gesellschaft nachhaltig zu garantieren. Außerdem ist die energieintensive Landwirtschaft nicht nachhaltig, nur schon weil die Produktion von Kunstdünger ohne Erdgas zu viel Energie braucht. Darüber hinaus können andere Formen der Landwirtschaft große Mengen an CO2 im Boden speichern. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist in der Post-Öl-Gesellschaft nicht nur für die Ernährung wichtig, sie kann auch wesentlich zur Bekämpfung der globalen Erwärmung beitragen. Dazu müssten aber die großstädtischen Eliten das Problem verstehen und die ländlichen Gemeinschaften besser behandeln. In vielen Ländern empfinden ländliche Gemeinschaften und Landwirte die großstädtischen Eliten wie eine feindlich gesinnte imperiale Macht, was zu den genannten Spannung führt. Auch in diesem Bereich werden die Konsequenzen unserer Entscheidungen der nächsten Jahre von historischer Bedeutung sein. Das Buch widmet diesem wichtigen Thema ein Kapitel. Mehrere sich in großen städtischen Zentren befindende 2000-Watt-Stadtteile sind auch in diesem Bereich vorbildhaft.Eine weitere Hypothese des Buches ist, dass eine direkte Demokratie, wie sie in der Schweiz seit 700 Jahren praktiziert wird, eine Kultur mit vernünftigen demokratischen Debatten fördert. Eine solche demokratische Debatier-Kultur ist auch ein Bollwerk gegen demagogische Machtergreifung. Direkte Demokratie hilft den Bürgern über viele manchmal komplexe Themen nachzudenken, vernünftige Debatten zu führen und sich am gemeinsamen Projekt eines Landes beteiligt zu fühlen. Die Einwohner denken in der Regel langfristig in politischen und ökologischen Fragen, da ihnen das Leben ihrer Kinder und Enkelkinder am Herzen liegt. Politiker neigen eher zu einer kurzfristigen Sichtweise, die selten die Dauer ihres politischen Mandats überschreitet. Es sollte daher nicht überraschen, dass gebildete Bürger für Veränderungen stimmen, die eine zentrale und bürgerferne Regierung nicht wagt durchzusetzen. Aber hätte eine direkte Demokratie auch eine positive pädagogische und kulturelle Wirkung auf Menschen außerhalb der Schweiz, und ohne 700 Jahre warten zu müssen ? Das Menü "Abstimmungen" versucht, eine Antwort auf diese Frage zu finden.
In der Geschichte der Menschheit hat außerhalb der Schweiz keine Demokratie das Alter von 300 Jahren erreicht. Ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten wären die europäischen Demokratien vor 80 Jahren gestorben. Heute ist die 250 Jahre alte amerikanische Demokratie schwer krank. In Bezug auf die Risiken für die Demokratie warnte uns der Philosoph Emmanuel Levinas mit den Worten "Freiheit besteht darin zu wissen, dass Freiheit in Gefahr ist" (Levinas , Totalität und Unendlichkeit).
Die 2000-Watt-Stadtteile zeigen, dass der Übergang zur Post-Öl-Gesellschaft größtenteils das Ergebnis eines demokratischen Prozesses der Bewohner dieser Stadtteile ist. Die Erhöhung der Benzinsteuer um einige Cent führte in Frankreich zur "Gelbwesten"-Revolte und 9 Monaten Hass und Gewalt. Nicht wenige Trump-Wähler wollten die Kohleindustrie retten. Das Buch entwickelt deshalb auch die These, dass die tief greifenden Veränderungen für einen erfolgreichen Übergang zur 2000-Watt-Gesellschaft leichter durch eine direkte Demokratie und Volksreferenden umgesetzt werden können als durch einen zentralistischen hierarchischen Staatsapparat, der meistens mit gewalttätigen Demos und Streiks bekämpft und dessen Gesetze von der Bevölkerung nach Möglichkeit umgangen werden. So haben seit dem Jahr 2008 die Einwohner mehrere Städte in Referenden mit deutlicher Mehrheit für die Umsetzung der 2000-Watt-Gesellschaft gestimmt. Außerdem haben die Schweizer 2017 klar für ein neues Energiegesetz gestimmt, welches bis zum Jahr 2035 Energieeinsparungen von 43% vorschreibt. Selbst Demagogen-Parteien können solche klare Volksentscheide nicht mehr bekämpfen. Um solche Entscheidungen zu treffen braucht die Bevölkerung aber praktische Modelle. Die Entwickler des Konzepts der ETH Zürich hatten die 2000-Watt-Stadtteile u.A. auch dafür vorgesehen.
Die direkte Demokratie hilft Bürgern über viele manchmal komplexe Themen nachzudenken, vernünftige Debatten zu führen und sich am gemeinsamen Projekt eines Landes beteiligt zu fühlen. Die Einwohner denken in wichtigen Gebieten meistens langfristig, da ihnen das Leben ihrer Kinder und Enkel am Herzen liegt. Politiker neigen zu einer kurzfristigen Sichtweise, die selten die Dauer ihres politischen Mandats überschreitet. Es sollte daher nicht überraschen, dass gebildete Bürger für Veränderungen stimmen, die eine zentrale und volksferne Regierung nicht durchzusetzen wagt.
Könnte das Konzept der direkten Demokratie auch in Frankreich und Deutschland funktionieren? Die Webseiten im Menü Abstimmungen versuchen die Frage zu beantworten.
Wie im Buch beschrieben, erlaubt diese Website, an drei Volksabstimmungen teilzunehmen, die in den letzten 20 Jahren in der Schweiz stattgefunden haben. Texte und Argumente sind im Menü "Abstimmungen" verfügbar. Eine andere der Hypothesen des Buches lautet, dass die meisten Europäer angesichts gleicher Argumente ähnlich wie die Schweizer abstimmen würden. Mit den angebotenen Abstimmungen soll diese Hypothese überprüft werden. Es werden drei unterschiedlich komplexe Gesetzesvorschläge zur virtuellen Abstimmung angeboten.
Wenn die Anzahl der Wähler außerhalb der Schweiz auf dieser Website groß genug ist, werden die Regierung und die Medien über die Ergebnisse informiert.
Photos von 2000-Watt Stadtteilen
Das obige Gebäude gehört nicht zu einem 2000-Watt-Stadtteil. Die Bewohner haben aber die Volksabstimmung über die 2000-Watt-Gesellschaft ernst genommen und einen Vertrag an die Gebäudewand geheftet. Das Gebäude befindet sich an der Badenerstrasse 380, 8004 Zürich.
Vertrag: Die Bewohner und Bewohnerinnen dieses Gebäudes verpflichten sich den gesamten stetigen Energieverbrauch auf maximal 2000 Watt pro Person zu reduzieren. Bei Vertragsbruch hat der Rest der Welt einen Anspruch auf sozialen Ausgleich oder Schadenersatz.
Gerichtsstand ist Zürich. Schweizer Recht ist anwendbar. Unterschrieben: Die Bewohner und Bewohnerinnen dieses Gebäudes.
Fußnoten
[1] ˄ IEA, World Energy Investment 2019, Seite 19: Im Jahre 2018 wurden in Europa 140 Milliarden in den gesamten Energiesektor investiert: Erdöl-, Erdgas- und Kohle- Industrie, Elektrizitätswerke, erneuerbaren Energien und Atomkraft. Außerdem wurden 70 Milliarden Euro in die Verbesserung der Energieeffizienz investiert, beispielsweise durch die Verbesserung der Gebäudedämmung. Europa müsste in den nächsten 30 Jahren 400 Milliarden pro Jahr investieren, um ein Drittel der fossilen Energie durch erneuerbare Energien zu ersetzen und damit die CO2 freien Energiequellen für die 2000-Watt-Gesellschaft bereitzustellen.
[2] ˄ Nachdem der Autor die Kostenrechnung für die Energiewende und die Klimaneutralität beendet hatte, sah er sich angesichts der fürchterlich hohen Kosten gezwungen, seine eigene 40 Jahre andauernde Anti-Kernenergie-Rhetorik zu begraben. Das Ziel des Buches besteht nicht darin, eine ideale Theorie wortgewandt zu verteidigen, sondern praktische Lösungsvorschläge zu machen. Es sollten aber auch keine neuen Atomkraftwerke wegen der hohen Investitions- und Langzeitkosten gebaut werden. Zum Thema Kernenergie werden im Buch mehrere Optionen diskutiert.
[3] ˄ Der Decarbonisation-Tracker der Swiss Re veranschlagt den weltweiten zusätzlichen Investitionsbedarf auf $ 271 000 Milliarden, ohne Investitionen in fossile Energien aber inklusive Anpassungen in Industrie, Verkehrsinfrastrukturen und Immobilien. NZZ, 9.11.2022, Wie viel Kohle fürs Klima? Die zu produzierende Energiemenge, Energiespeicherkapazitäten und Energieeinsparungen und werden nicht erwähnt, genausowenig wie Hypothesen betreffs Wirtschaftswachstum und Energieeffizienz. Die Zahlen sind deshalb nicht überprüfbar, im Gegensatz zu unserem Buch "Praktisch und Nachhaltig", welches alle Hypothesen erwähnt und erklärt und alle Berechnungen und verwendete Quellen offenlegt.
[4] ˄ Total Consumer Power Consumption Forecast, par Anders Andrae, page 20. Diese Studie von Anders Andrae korrigiert eine ältere Studie von Prof. Peter Corcoran von der National University of Ireland, welche noch höhere Energieverbrauchszunahmen vorsah: Emerging Trends in Electricity Consumption for consumer ICT. Es wird davon ausgegangen, dass das Mooresche Gesetz um etwa 2025 auslaufen wird, da die Investitionen in neue Produktionsstätten für elektronische Schaltungen in den letzten 8 Jahren exponentiell gestiegen sind. Die Investitionen für neue Produktionslinien von 5-nm-Strukturen beliefen sich bereits im Jahr 2022 auf rund 50 Milliarden Dollar und wahrscheinlich werden weltweit nur noch ein oder zwei Unternehmen in der Lage sein, Schaltungen mit 3-nm- und 2-nm-Strukturen herzustellen. Da die Miniaturisierung an die Grenzen der Physik stösst wird die Energieeffizienz von Rechenzentren nach 2026 nur noch marginal zunehmen. Der Stromverbrauch wird deshalb fast proportional zur Datenmenge ansteigen.
[5] ˄ Graue Energie: Es handelt sich um die Energiemenge, welche zur Herstellung von Geräten und Gegenständen erforderlich ist, beginnend mit der Gewinnung der Erze bis zur Verpackung des fertigen Produkts. Die meisten europäischen Länder importieren viel graue Energie, weil sie eine negative Handelsbilanz haben. Sie exportieren vor allem Dienstleistungen und importieren fertig hergestellte Produkte. Die Fertigung von Objekten in grossen Stückzahlen verbraucht viel mehr Energie als deren Design in einem Designbüro.
[6] ˄ Alle Moleküle mit mindestens drei Atomen (H2O, CO2, CH4, ...) absorbieren die Wärmeabstrahlung der Erde und strahlen danach einen Teil der Energie auf die Erde zurück. Dieses physikalische Prinzip wird Treibhausgas Effekt genannt. Wie alle Oxide sind auch die CO2 Moleküle sehr stabil und die Erderwärmung ist deshalb ein quasi irreversibler Prozess. Wenn ein Teil der Erdabstrahlung von diesen Gasen wieder zurück auf die Erde gestrahlt wird, so kühlen die oberen Schichten der Atmosphäre etwas ab. Das führt zu größeren vertikalen Temperaturunterschieden. Diese Temperaturunterschiede führen zu stärkeren vertikalen Strömungen und daher zu wesentlich stärkeren tropischen Stürmen.
[7] ˄ Beispiele: Laut dem Immobilienmaklerunternehmen Redfin befinden sich seit 2019 Immobilien im Wert von 2000 Milliarden US-Dollar allein in Kalifornien in von Waldbränden gefährdeten Gebieten. Seit den Überschwemmungen im Jahr 2019 befinden sich in der texanischen Stadt Houston 220 000 Häuser in hochwassergefährdeten Gebieten. In der australischen Stadt Lismore gab es in 5 Jahren 1 extreme Jahrhundert-Dürre mit Waldbränden und 2 Jahre nacheinander Überschwemmungen, die laut Immobilienversicherung einmal im Jahrhundert passieren sollten. Als Folge steigen die Versicherungsprämien in all diesen Gebieten schnell an und die Immobilienpreise fallen. Für die ganze Welt berechnet, sind die Verluste jetzt schon riesig. Sie nehmen außerdem mit jedem Grand Erderwärmung exponentiell zu. Die Global Commission on Adaptation (GCA) schreibt in ihrem neuesten Bericht, dass wir auch investieren müssen, um uns an den Klimawandel anzupassen. Beispiele: Die Infrastrukturen müssen widerstandsfähiger werden, die Landwirtschaft muss für vermehrte Trockenheiten angepasst werden und die Mangroven sind zu schützen. 1 US-Dollar, der heute in die Klimaanpassung investiert wird, wird Verluste von 7 US-Dollar im Jahr 2030 vermeiden.
Diese und ähnliche Kosten wurden von Nicholas Stern bereits im Jahre 2006 berechnet, geschätzt und in seinem Bericht "Review on the Economics on Climate Change, London School of Economics" veröffentlicht. Der Bericht war ausführlich dokumentiert ... und wurde weitgehend ignoriert. In einem 2019 erschienenen Bericht haben Nicholas Stern und Andrew Oswald von der Warwick University folgende Beobachtung gemacht: "Von den 77 000 wissenschaftlichen Artikeln, die in den renommiertesten wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden, betrafen nur 57 das Thema Klimawandel, also ein Anteil von 0,074% ". Es sieht ganz so aus als wäre die Ideologie der Wirtschaftswissenschaften im 20. Jahrhundert stecken geblieben.
[8] ˄ IEA, Sustainable Recovery Tracker, July 2021. Ausserdem wird die Nachfrage nach energiedichter Kohl für Kraftwerke stark steingen.
[9] ˄ Institut Othering & Belonging de l'université Berkley Californie, "Most to Least Segregated Cities" : Im Jahr 2019 wiesen 80 % der Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern eine stärkere ethnische, soziale und politische Segregation auf als 1990. Diese Segregation verstärkt die Polarisierung der Gesellschaft weil Menschen mit unterschiedlichen Identitäten kaum mehr miteinander sprechen. Stephen Menendian, Direktor des Instituts, fast seine Studie so zusammen: "Dieses Land befindet sich noch immer in einem arg schlechten Zustand".
[10] ˄ Stanford Institue for Economic Policy Research, Cross-country trends in affective polarization, Januar 2020. "Affektive Polarisierung" ist ein wissenschaftlicher Ausdruck, welcher das Ausmass des Hasses zwischen identitären Gruppen beschreibt. Auf einer Skala von 0 bis 100 bewerteten die Amerikaner 1978 den Unterschied in ihren Gefühlen gegenüber Mitgliedern ihrer politischen Partei und der anderen Partei mit 27. Wenn die Amerikaner 2019 erfahren, welche Partei eine Person wählt, hat sich der Stimmungsunterschied auf derselben Skala auf 56 erhöht. Die amerikanischen politischen Parteien sind zu "Konglomeraten identitärer Gruppen“ geworden. Dies ist eine mehrheitlich amerikanische Tendenz. Gemäss derselben Veröffentlichung ist die "emotionale Polarisierung" seit dem Jahr 2000 in Ländern wie Deutschland, Norwegen und der Schweiz zurückgegangen.
[11] ˄ Psychology Today, Why Is Narcissism Increasing Among Young Americans?, Peter Gray, Jan 2014